REPORTAGEN

Hier stellen wir euch landwirtschaftliche Betriebe vor, die von Florianerinnen bzw. Florianern geführt werden. Die Reportagen geben Einblick in die Vielfalt der Betriebe und zeigen interessante Innovationen.

Vorschläge für weitere Betriebsreportagen aus dem Kreis der Absolventinnen und Absolventen werden gerne engegengenommen:

» redaktion@derflorianer.at

Die Reportagen (seit 2018) im Überblick:

  • Ganglbauergut zu Brandstatt – Christian Huber
  • Biohof Diwold in Katsdorf
  • Silberbüffel Hof von Hans Gabauer in Esternberg
  • Bio-Imkerei der Familie Knaak
  • „Hütthalers Hofkultur“ und ihre Florianer Partnerhöfe
  • Kollers Ferienparadies – Gerald Koller, Leopoldschlag
  • Tierwohlstall 4.0 – Markus Gruber, St. Georgen a. Walde
  • Bio-Gemüsehof Voggeneder, Naarn
  • Biohof Steinmayr, Niederwaldkirchen
  • Mostviertler Kürbishof Metz, Stadt Haag
  • Biberhof, Fam. Fiesenecker, Windhaag b. Freistadt
  • Familie Kastenhuber, Bad Wimsbach-Neydharting

Hanf, Bienen und Bier – ein innovativer Florianer

Text: Josef Sumesberger
Fotos: Christian Huber

Dipl.-Ing. Christian Huber hat im Jahr 2006 die Matura an der HLBLA St. Florian abgelegt. Im vergangenen Jahr konnte er den 1. Preis beim Innovationspreis der Jungbauernschaft Österreich erringen. Grund genug für uns, ihn und seinen Betrieb näher vorzustellen.

Aufgewachsen am elterlichen Betrieb, dem Ganglbauergut in Berg (Gemeinde Ansfelden), hat Christian nach der Matura das Studium an der Universität für Bodenkultur begonnen und mit dem Bachelor (Pflanzenwissenschaften) und dem Master (Agrarökonomie) abgeschlossen. Nach dem Studium konnte Christian im In- und Ausland Erfahrung im Qualitätsmanagement für die HOFER KG sammeln. Weiters unterrichtete Christian drei Jahre lang neben der Arbeit am eigenen Betrieb werdende Bäuerinnen und Bauern in der landwirtschaftlichen Facharbeiterausbildung.

2015 hat Christian den Bauernhof in Brandstatt (Gemeinde Piberbach) übernommen, welcher vom Großvater vor 40 Jahren erworben wurde und von den Eltern stetig erweitert werden konnte.

Zwei Höfe in Piberbach
Der auf diesem Grundstück vorhandene Vierkanter wurde 2010 geschliffen, da eine sinnvolle Renovierung nicht mehr möglich war. Hier wurde ein Neubau mit zeitgemäßer Ausprägung errichtet, der als vollwertiger Betriebsstandort mit Wohnung, Maschinen- und Lagerhalle dient.
Der Betriebsführer wohnt mit seiner Familie auf einem Anwesen, dass nur knapp 350 m Luftlinie vom „Ganglbauergut zu Brandstatt“ entfernt liegt.Auch hier musste ein alter, ebenfalls nicht mehr sanierungsfähiger Vierkanter, abgetragen werden.
An dessen Stelle dient der Hof nun als Wohnstandort, wobei danach getrachtet wurde, alte Teile – wie z.B. das Kellergewölbe – in den Neubau zu integrieren. In diesem Neubau leben nun Christian und seine Frau Irene, eine Absolventin der HBLA Elmberg und Volksschul-lehrerin sowie die dreigemeinsamen Kinder (7, 5 und 3 Jahre).

Landwirtschaftliche Produktion
Im Fokus des Feldfrüchteanbaus von Christian steht planbare Vermarktung und hochwertige Produktion, wobei es auch einige Besonderheiten gibt,
die Christian ein Herzensanliegen sind. So wird unter anderem der sehr seltene Purpur-Weizen kultiviert, eine Urgetreidesorte, welche mit 6% der österreichischen Fläche am Betrieb angebaut wird.
Das daraus gewonnene Getreide wird von der Firma Backaldrin weiterverarbeitet.Für die Saatbau Linz, wo Christian Delegierter ist, wird Saatgut, z.B. von Soja, Weizen, Braugerste und -weizen, vermehrt bzw. kultiviert.
Wichtige Kulturen in Christians Betrieb sind Stärke- und Wachsmais, wobei letzterer vor allem als Basis für nachhaltige Klebestoffe dient. Da Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema für Christian ist, wurde ein Teil der Landwirtschaft im Jahr 2019 auf biologische Wirtschaftsweise umgestellt. Weiters ist Christian Mitglied beim Verein „Land schafft Leben“, in welchem über die landwirtschaftliche Produktion in Österreich aufgeklärt wird. Generell ist Christian offen für Kooperationen, um Wissen und Erfahrungen auszutauschen und um miteinander davon zu profitieren.
Eine weitere Innovation von Christian ist die Nutzung von Dammkulturen zur Bodenverbesserung und effizienten Wirtschaftsweise im BIO-Landbau. Erste positive Erfahren damit bei Hanf, Soja und Mais gibt es bereits. Gemeinsam mit zwei BIO-Bauern entstand eine Dammkulturgemeinschaft.
Auch die Arbeitssicherheit ist Christian ein wichtiges Anliegen. Sein Bewusstsein ist dadurch bewiesen, dass sein Hof von der (damaligen) Sozialversicherungsanstalt der Bauern mit der Sicherheitsplakette ausgezeichnet wurde. (Was den Verfasser dieser Zeilen als langjährigen Sicherheitsberater der SVB besonders freut.)

Bienen und Bier
Vor zwei Jahren hat er die Liebe zum eigens veredelten Bier entdeckt. Aus dem Brauweizenanbau entstand die Veredelungsidee zum ersten eigenenBier aus Piberbach. Gemeinsam mit einem Freund betreibt er eine (derzeit noch) Hobbybrauerei, wobei im Vorjahr das erste Weißbier gebraut wurde, das vorerst noch an Bekannte und Freunde verkostet wurde. Auf Grund der starken Nachfrage ist eine Ausweitung der Produktion angedacht, wobei für die geplanten Biere schon sehr phantasievolle Namen kreiert wurden.

Ein weiteres Kernthema der eigenen Landwirtschaft von Christian – und vor allem auch seiner Frau – ist die Imkerei, zumal am Betrieb viele Biodiversitätsflächen vorhanden sind und auch über die Bienen veredelt werden können. Somit werden Landwirtschaft und Bienenschutz miteinander verknüpft. Dieses Jahr wird es acht Bienenvölker geben, eine sukzessive Erweiterung ist geplant. Die Imkerei spielt neben der Direktvermarktung der Produkte auch eine wichtige Rolle beim Projekt, für das Christian und Irene den Innovationspreis erhalten haben.

„Exit the Field – im Land der Bienen“
Im Zusammenhang mit der Imkerei entstand der Gedanke, einen Bienenlehrpfad zu errichten. Da Irene aus ihrer Erfahrung als Pädagogin klar war, dass ein Pfad mit Infotafeln usw. für Kinder zu „uncool“ sei, wurde die Idee geboren, dies mit dem Anbau der Hanfpflanzen zu verbinden, was letztendlich zum Projekt „Exit the Field – im Land der Bienen“ führte (www.exitthefield.at).
Auf einer Fläche von über 2 ha wurde in unmittelbarer Nähe des Haid-Centers an der B 139 in Ansfelden, A1 Knoten Haid, Hanf angebaut. Nach dem Keimen der Jungpflanzen wurden dann mit einem Rasenmähertraktor mit GPS-Unterstützung die Muster für den späteren Hanf-Irrgarten mit Bienenlehrpfad – den ersten in Österreich – ausgemäht. Am 11. Juli 2020 war es soweit und die ersten Besucher konnten dieses Labyrinth zwischen den bis zu vier Meter hohen Kulturpflanzen besichtigen und dabei wertvolle Informationen über die Bienen sammeln.
Nach dem Dreschen werden die Hanfsamen für die Erzeugung von wertvollem Hanföl verwendet.

Einstieg in die Direktvermarktung
Heuer werden die ersten Produkte aus Hanf und Honig unter einer regionalen Marke in Zusammenarbeit mit mehreren Landwirten vertrieben. Bald wird Christian mit seinem Betrieb sicher auch auf dem Marktplatz der Florianerinnen und Florianer vertreten sein, und wir werden unsere Mitglieder natürlich darüber informieren.

Engagement in der bäuerlichen Interessensvertretung
Seit 2021 ist unser Kollege als Vertreter des Bauernbundes auch Kammerrat in der Vollversammlung der Landwirtschaftskammer Oberösterreich und möchte sich so für die Interessen und Anliegen seiner Standeskollegen einsetzen. In seiner Heimatgemeinde ist er außerdem als Gemeinderat und im Ortsbauernrat aktiv und auch Aufsichtsrat der Raiffeisenbank Kematen/Neuhofen.
Neben dem Managen seiner eigenen Projekte und seiner Funktionen unterstützt Christian auch noch seinen Bruder Franz (MJ 2005) bei den Arbeiten am elterlichen Betrieb, der auch als Festhof bekannt ist. (www.ganglbauergut.at)

Statement von Christian:

„Wer neue Wege geht, wird neue Ziele erreichen. Als Landwirt ist es mir von Grund auf wichtig, eigene Rohstoffe in hochwertige Produkte zu veredeln. Es gibt kaum eine Branche, in der man so viel Gestaltungsmöglichkeit hat wie in der Landwirtschaft. Das schätze ich sehr. Ich kann mir keinen schöneren Beruf vorstellen als Bauer.“

Biohof Diwold – Beispiel für interessante Projekte am Hof

Text: Josef Sumesberger
Fotos: Familie Diwold

Im Jahr 2001 hat Gottfried Diwold an der HLBLA St. Florian maturiert. Nach dem Präsenzdienst begann er das Studium der Forstwirtschaft an der BOKU und hat dieses 2008 abgeschlossen. Dort hat er dann 2010 auch das Studium der Wildtier-Ökologie erfolgreich absolviert. Der zweifache Diplomingenieur ist neben seiner umfangreichen beruflichen Tätigkeit auch ein überzeugter Bio-Bauer.

Vielfältiges berufliches Engagement
Nachdem er schon während des Studiums als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Waldbau-Institut tätig war, ist er 2010 in den Landesforstdienst in OÖ. getreten und seit 2016 Bezirks-forstinspektor für Linz-Land. Außerdem ist er seit dem Jahr 2018 auch einer von fünf Wolfsbeauftragten in unserem Bundesland und dabei für deren Koordination und Weiter-bildung zuständig.
Als ehemaliger Schüler ist es ihm eine Freude, seit 2017 auch als Lehrer an der HLBLA tätig zu sein, wo er die Schülerinnen und Schüler im Fach Forstwirtschaft unterweist.

Eigene Landwirtschaft als Ziel
Obwohl er nicht aus der Landwirtschaft kommt – sein Vater war Tierarzt in Katsdorf – hat er sich schon immer für die bäuerliche Arbeit interessiert, was auch der Grund für den Besuch unserer Schule war. Während der finalen Planungsarbeiten für ein Wohnhaus wurde Gottfried und seiner Frau Simone im Jahr 2012 das Angebot unterbreitet, den landwirtschaftlichen Betrieb einer bekannten Familie auf Leibrentenbasis zu übernehmen. Seitdem leben Gottfried und Simone mit ihren drei Kindern am Hof.

Neues betriebliches Konzept
Zum Zeitpunkt der Übernahme war der 23 ha große Betrieb auf Stiermast und Kalbinnen-aufzucht ausgerichtet. Da beide Übernehmer berufstätig sind, war klar, dass die Weiterbe-wirtschaftung in einer extensiven Form erfolgen muss.
2014 wurden 3 trächtige Galloway-Kühe angeschafft und somit ein Grundstein zur Mutter-kuhhaltung mit Direktvermarktung gelegt. Im Zuge dessen wurde die Landwirtschaft auf biologische Wirtschaftsweise umgestellt.
Der heutige Bestand von 20 Mutterkühen stammt überwiegend aus eigener Nachzucht. Im Laufe der Zeit wurden auch Rinder bzw. ein Stier der Rasse Angus angekauft, sodass jetzt sowohl Galloway und Angusrinder als auch Kreuzungen daraus den Bestand von insgesamt 50 Stück bilden.

Direktvermarktung als Betriebskonzept
Alle zwei Monate werden am Betrieb ein bis zwei Rinder geschlachtet und in küchenfertig verpackten Portionen zum Verkauf angeboten. Das Fleisch muss grundsätzlich vorbestellt werden und kann an bestimmten Verkaufstagen direkt am Hof abgeholt werden.
Die Fleischteile werden zerlegt, vakuumiert und beschriftet in 0,5 kg-Packungen angeboten, Zu den angekündigten Verkaufstagen sind die Fleischpakete schon meist ausreserviert.

Bei der Abholung haben Neukunden die Möglichkeit, den Betrieb im Rahmen einer Führung durch Gottfried kennenzulernen, was sicher eine wesentliche vertrauensbildende Maßnahme darstellt. Außerdem werden interessierten Kunden auch Rindfleischkochkurse in der hofeigenen
Schauküche angeboten.

Familie und Vorbesitzerin sind wichtige Unterstützung
Das Betriebsführer-Ehepaar ist berufstätig (Simone ist mit 15 Wochenstunden bei der Oberösterreichischen Versicherung angestellt) und sind zu den Arbeitsspitzen auf die Hilfe der Familie angewiesen. Vor allem beim Zerlegen und Verpacken der Fleischteile ist die Familie eine
wichtige Unterstützung für den Betrieb.

Innovatives Schulprojekt
Seit Beginn dieses Schuljahres gibt es in den neu errichteten Räumlichkeiten am Hof ein einzigartiges Schulprojekt. Die „Mosaik.Schule“ ist eine private Volksschule mit öffentlichem Recht, deren Träger das oö. Diakoniewerk ist. Am Hof der Familie Diwold werden derzeit 20 Kinder nach Montessori-Prinzip unterrichtet.
Wichtig ist dabei, dass die Schülerinnen und Schüler auch mit der Landwirtschaft vertraut gemacht werden. Ein sichtbares Zeichen dafür ist auch die Aussicht aus dem Klassenraum auf die Weide mit den Kühen. Bei Gelegenheit werden landwirtschaftliche Tätigkeiten in den Unterricht einbezogen.
Auch die Verpflegung der Kinder im Jausenraum kommt von regionalen Bäuerinnen und Bauern, natürlich auch vom Biohof Diwold.

Statement von Gottfried:

„Als Landwirt bist du Unternehmer. In der HBLA St. Florian wurden mir die Grundkenntnisse vermittelt. Man hat es jedoch selbst in der Hand, über den Tellerrand zu blicken und innovative Ideen umzusetzen.“

Der Biohof Diwold im Internet:

Echte Innviertler Büffel in Silbering

Text: Josef Sumesberger
Fotos: beigestellt

So mancher, der durch die kleine Ortschaft Silbering in der Gemeinde Esternberg (Bez. Schärding) fährt, mag an eine Sinnestäuschung glauben, aber es sind tatsächlich echte Wasserbüffel, die da am Betrieb der Familie Gabauer gehalten und unter der Marke „SILBERBÜFFEL HOF“ vermarktet werden.

Dipl. Ing. Johann Gabauer ist Absolvent der HLBLA St. Florian, wo er 2008 die Matura abgelegt hat. Nach knapp zwei Jahren als Vertreter bei der Fa. Garant hat er an der Universität für Bodenkultur das Studium der Nutztierwissenschaften begonnen und im Jahr 2017 abgeschlossen. Nach weiteren zwei Jahren bei der Fa. Garant hat er sich entschlossen, voll in der elterlichen Landwirtschaft – die er später auch übernehmen wird – mitzuarbeiten.

Italien-Urlaub als Initialzündung für Betriebsumstellung
Da die Flächenausstattung der Landwirtschaft mit 20 ha Nutzgrund relativ gering ist, hat er sich mit seiner Familie nach Alternativen umgesehen, um in Zukunft den Betrieb im Vollerwerb führen zu können.
Bei einem Urlaub mit Freundin Michaela in Italien haben beide entdeckt, wie toll die Büffelmozzarella schmeckt, was schließlich dazu führte die Landwirtschaft um eine Büffelherde zu erweitern. In der Folge haben Johann und Michaela sich intensiv mit der Haltung von Wasser-büffeln beschäftigt und auch entsprechende Betriebe in Norddeutschland, der Schweiz und sogar Irland besucht, um Erfahrungen zu sammeln.

2017: Die ersten Büffel kommen nach Silbering
In diesem Jahr wurden die ersten Kälber in der Schweiz angekauft und bereichern seither das
Landschaftsbild in der Gemeinde Esternberg. Fünf weitere Wasserbüffel wurden noch nach-geschafft. Mit drei Kälbern aus eigener Zucht beträgt der Bestand zurzeit 15 Stück, davon
sind 8 Jungtiere. Nach Geschlechtern stehen 13 Damen zwei männliche Büffel (davon 1 Jung-tier) gegenüber. Eine Erhöhung des Bestandes auf bis zu 40 Stück ist angedacht.

Die Kälber und das Jungvieh werden im alten Rinderstall gehalten. Den erwachsenen Tieren steht ein neu errichteter Außenklimastall zur Verfügung. Die Jungtiere können sich auch auf der Weide aufhalten, wobei aber geplant ist, auch für die größeren Tiere die Möglichkeit einer Beweidung zu schaffen.

Wasserbüffel: genügsam und gutmütig
Johann und seine Freundin sind vom angenehmen Wesen der Büffel begeistert. Sie sind sehr zahm, verspielt und brauchen viel Kontakt mit ihren Menschen. Ein gewisses Restrisiko sieht der Landwirt in den großen Hörnern der Tiere. Da bei einer Enthornung die Gefahr bestünde, die Hirnschale der Tiere zu verletzen, ist diese Maßnahme bei Büffeln nach tierschutzrecht-lichen Bestimmungen auch verboten.

Produkte und Vermarktung
Obwohl man erst im Juni mit der Produktion von Milchprodukten begonnen hat, ist die Nach-frage sehr zufriedenstellend. Aus der Büffelmilch werden in der hofeigenen Käserei folgende Produkte hergestellt:
Büffelmozzarella (als Hauptprodukt), Käse nach Feta-Art, Frischkäse, Joghurt, Molke-Drinks
und Butter. Geplant ist später auch die Produktion einer Hartkäsesorte.

Die Vermarktung erfolgt zu 40% über den Hofladen (Samstag vormittags) am Betrieb, bei dem
auch eine Kühlvitrine mit Selbstbedienung zur Verfügung steht. Je 30% des Umsatzes werden
über regionale Supermärkte bzw. die Gastronomie, überwiegend im Bezirk Schärding, gemacht.
Ein Versand der Produkte ist im Regelfall nicht geplant.

Der „Simat“ ist in Oberösterreich der einzige Betrieb, der Büffel zur Milchgewinnung hält.
Österreichweit halten nur noch zwei weitere Betriebe in Vorarlberg bzw. Niederösterreich
Büffel als Milchvieh.

Für den Regionalitätspreis nominiert
Von der Bezirksrundschau Oberösterreich wird alljährlich der Regionalitätspreis ausge-schrieben, bei dem Unternehmen, Organisationen und Privatpersonen ausgezeichnet werden, die sich für Wertschöpfung in der Region und damit für den Erhalt der Lebensqualität in Ober-österreich engagieren.
Von der Bezirksrundschau Schärding wurde für das Jahr 2020 in der Kategorie Land- und Forstwirtschaft der Silberbüffel Hof nominiert.

Statement von Hans Gabauer:
„Landwirtschaft bedeutet nicht viel zu produzieren, sondern vielmehr, das Richtige zu produzieren und das in möglichst hoher Qualität. Alles andere kommt dann von ganz alleine!“

Weiterführende Informationen:
Eine eigene Homepage hat der Silberbüffel Hof noch nicht. Er ist aber auf Facebook hier zu finden.
Außerdem ist Hans mit seinem Hof auch auf dem „Marktplatz der Florianerinnen und Florianer“ vertreten.
Das Betriebsblatt zum Silberbüffel Hof auf unserer Plattform findet ihr hier.

Fotos: Beigestellt vom Silberbüffel Hof bzw. Bezirksrundschau Schärding/Kunde (1. Reihe mitte)

Sebastian Knaak: Bio-Imker mit Leib und Seele

Text: Josef Sumesberger
Fotos: beigestellt

In der kleinen, idyllisch gelegenen Ortschaft Hofing – hier leben gerade mal 17 der über 3.500 Einwohner der Gemeinde Gaspoltshofen (Bezirk Grieskirchen) – summt es immer wieder stark. Grund dafür ist die Familie von gleich zwei FlorianerAbsolventen, die dort eine Bio-Imkerei betreibt

Schon der Großvater von Sebastian Knaak hat in Hofing mit der Imkerei begonnen und beim jungen Sebastian das Interesse für die Bienen geweckt.
Das führte auch dazu, dass er das Pflichtpraktikum im 3. Jahrgang an der HLBLA St. Florian beim OÖ. Landesverband für Bienenzucht absolviert hat.
Als Thema für seine Diplomarbeit im Jahr 2011 hat er selbstverständlich auch ein bienen-spezifisches gewählt, und zwar „Die Varroamilbe – Gegenüberstellung von alternativen und konventionellen Behandlungsmethoden“.
Nach der Matura im Jahr 2011 hat er dann auchseine berufliche Laufbahn beim Landesverband in Urfahr begonnen, wo er bis Februar 2020 acht Jahre lang als Betriebsleiter tätig war. Seit heuer ist er als Disponent beim MR Grieskirchen beschäftigt

Intensivierung der Bienenzucht ab 2006
Schon während der Schulzeit von Sebastian hat die Familie begonnen, die bisher eher hobbymäßig betriebene Imkerei zu intensivieren.
Der nächste größere Schritt erfolgte im Jahr 2009. Seither ist die Imkerei der Familie Knaak biozertifiziert.
Die Kriterien für Bio-Imkerei beziehen sich vor allem auf:
• bienengemäße Haltungspraktiken
• Fütterung mit biologischem Bienenfutter
• Krankheits- und Schädlingsbekämpfung mit zugelassenen Wirkstoffen
• Verwendung von biozertifiziertem Wachs
• Bienenstöcke aus natürlichen Materialien

Die Imkerei ist ein reiner Familienbetrieb. Die Eltern – beide sind berufstätig – helfen genauso mit wie die Schwester von Sebastian, welche für die Bereiche Grafik und Homepage verant-wortlich ist.
Vater Othmar – ebenfalls Absolvent der HLBLA St. Florian (Maturajahrgang 1988) – ist für die baulichen Anlagen zuständig.
Auch die Freundin von Sebastian, Lisa Harrer, hilft immer wieder im Imkereibetrieb mit. Lisa hat im gleichen Jahr wie Sebastian an der HBLA Elmberg maturiert und ist dort seit 2016 auch Obfrau des Absolventenverbandes. Ihre Eltern betreiben in Meggenhofen ebenfalls einen Bio-Betrieb mit Direktvermarktung.

Ausbildung als Schlüssel zum Erfolg
Sein Interesse für die Imkerei hat dazu geführt, dass Sebastian zahlreiche fachliche Ausbildungen absolviert hat. Gleich nach der Matura hat er die Lehre am Imkereizentrum begonnen und 2014 die Facharbeiterprüfung gemacht. Seit 2015 ist er auch Bienenwirtschaftsmeister. Daneben hat er noch alle zur Verfügung stehenden Kurse am Imkereizentrum besucht. Wie die Ausbildung zum Wanderlehrer, die ihn dazu berechtigt, Kurse für Imker zu halten.
Sebastian hat auch im Schuljahr 2017/18 an der HLBLA St. Florian den Freigegenstand Bienenkunde unterrichtet.

Nicht nur Honig als Produkt
Sebastian ist Herr über durchschnittlich 80 Bienenvölker. Die Honigerträge sind jährlich sehr unterschiedlich, im Schnitt kann man jedoch mit 20 – 30 kg je Bienenvolk rechnen. Neben den gängigen Honigsorten bietet der Betrieb Knaak aber auch spezielle sortenreine Honige an, wie z.B. den Akazienhonig und den Alpenrosenhonig. Dazu ist es erforderlich, mit den Völkern in der Blütezeit in Akazienwälder bzw. ins Hochgebirge zu wandern, wobei diese nach Niederösterreich und Salzburg kommen.
Es gibt auch eine Bienenpatenschaft mit dem Steuerberatungsbüro Raml & Partner, wo auf dem Dach des Bürogebäudes in Linz zwei Bienenvölker gehalten werden.
Insgesamt werden – je nach den jährlichen Gegebenheiten – bis zu sieben Honigsorten angeboten.
Ein weiteres Standbein für Sebastian ist die Königinnenzucht und die damit verbundene Leistungsprüfung am Betrieb. Als Reinzuchtbetrieb wird nur aus ausgewählten Zuchtmüttern gezüchtet, wobei neben der Honigleistung auch Merkmale wie Vitalität und Sanftmut im Vordergrund stehen. Der Betrieb ist auch Mitglied der Zentralen Arbeitsgemeinschaft der Carnicazüchter. (Anm.: Die Kärntner Biene, auch Krainer Biene genannt, ist eine natürlich entstandene Unterart der westlichen Honigbiene und wird oft einfach Carnica genannt.)
Durch den Verkauf von Bienenvölkern und Königinnen ist auch eine wirtschaftliche Absicherung in Jahren mit geringem Honigertrag gegeben.

Vertrieb der Produkte ist breit aufgestellt
Die umfangreiche Produktpalette, zu der neben diversen Honigsorten, Propolistropfen und -cremen auch noch selbst erzeugte Bio-Marmeladen und Nudeln (Honignudeln, Chili-Honig-nudeln) gehören, wird in erster Linie über den Hofladen vertrieben.
Weiters sind diese Produkte bei Partnerbetrieben und über den Online-Shop zu erwerben. Bei ausgewählten Märkten (z.B. bei der Genuss-Landstraße in Linz) ist die Familie Knaak mit einem Verkaufsstand vertreten.
Selbstverständlich ist Sebastian mit seiner Bio-Imkerei auch auf dem „Marktplatz der Florianerinnen und Florianer“ vertreten.

Statement von Sebastian:
Rückblickend muss ich sagen, dass die Florianer Zeit eine der schönsten Abschnitte meines Lebens war und nicht nur die geknüpften Freundschaften, sondern auch das breit gefächerte Bildungsangebot, werden mich im Alltag begleiten. Besonders freut es mich, wenn ich in der Zeitschrift des Absolventenverbandes bekannte Gesichter sehe und so immer wieder aufs Neue feststelle, wo es uns Florianer überall hin verschlägt!

Hütthalers Hofkultur und ihre Florianer Partnerhöfe

Text: Josef Sumesberger
Fotos: Josef Sumesberger / beigestellt

Bei unserer letzten Generalversammlung im November 2019 hatten wir die Gelegenheit, den „Gläsernen Schlachthof“ von Hütthaler in Redlham zu besichtigen. Dabei berichtete Firmenchef Dr. Florian Hütthaler, dass auch einige Absolventen unserer Schule unter den Partnerhöfen von „Hütthalers Hofkultur“ sind. Dadurch entstand die Idee, diese Höfe und das Prinzip der Hofkultur von Hütthaler in der Zeitung vorzustellen.

Seit mehr als 120 Jahren wird nun in der 4. Generation der erfolgreiche Fleischverarbeitungsbetrieb mit Stammsitz in Schwanenstadt geführt. In Sinne der Verantwortung des Menschen gegenüber den Tieren wurde durch Florian Hütthaler das Projekt Hofkultur ins Leben gerufen, bei dem das Wohl der Tiere im Vordergrund steht. Da artgerechte Tierhaltung oberste Priorität haben sollte, wurden für Schweine und Rinder jeweils eigene Hofkultur-Grundsätze geschaffen, an die sich die Vertragshöfe halten müssen. Zu diesen gehören unter anderem bei den Schweinen:

  • 100 % mehr Platz (mindestens doppelt so viel Platz als gesetzlich vorgeschrieben)
  • mehr Freiheit (jederzeit Auslauf an der frischen Luft)
  • besseres Tierwohl (kein Schwanzkupieren, keine betäubungslose Kastration)
  • würdevoller Umgang (ohne Treibhilfen)
  • Spielen und Erkunden (natürliche Materialien)
  • mehr Zeit (intensive Betreuung)
  • strukturierter Stall (getrennte Fress- und Liegeplätze mit Einstreu)
  • hochwertige Fütterung (hauseigenes, gentechnikfreies Futter)
  • 100% aus der Region (kurze Transportwege, weniger Stress)
  • Qualität aus Österreich (alle Tiere werden in Österreich geboren, aufgezogen und geschlachtet)

Zur Unterstützung der Hofkultur-Bauern und als wichtige und zentrale Ansprechperson zur korrekten Umsetzung der Hofkultur-Kriterien wurde ein eigener Fachmann angestellt: „Hütthalers Hofkultur“ -Projektleiter und Tierarzt, Mag. Dominik Eckl. Zusätzlich gibt es auch eine jährliche externe Überprüfung der Hofkultur-Bauern durch die unabhängige Kontroll- und Zertifizierungsstelle agroVet GmbH. Im Zuge dieses Projektes wurde durch die Firma Hütthaler auch Europas erster gläserner Schlachthof nach Tierwohl-Grundsätzen mit einer Investitionssumme von 14 Millionen Euro errichtet und ist im Februar 2019 in Betrieb gegangen. Die Verarbeitung des Fleisches erfolgt am Stammbetrieb in Schwanenstadt. Die Produkte aus Hofkultur-Qualität sind im Handel unter demselben Namen, aber auch unter den Dachmarken „FairHOF“ (Hofer) sowie „Fair zum Tier“ (Rewe) erhältlich. Die Tiere kommen von den insgesamt 29 Hofkultur-Partnerhöfen, die sich allesamt in einem Umkreis von max. 50 Kilometer des Firmensitzes befinden, was kurze Transportwege garantiert. Unter diesen Partnerhöfen sind auch fünf, die von Absolventen unserer Schule geführt werden.

Nachfolgend möchten wir euch diese vorstellen.

Von links nach rechts: Mag. Dominik Eckl (Tierarzt Fa. Hütthaler), Norbert Wimmer, Johannes Lebelhuber, Dr. Florian Hütthaler, Mario Steininger, Stefan Radinger. Nicht am Foto ist Michael Gruber.

Stefan Radinger, Wartberg a.d. Krems

40 ha Ackerland, 56 Zuchtschweine, 450 Mastplätze

Ich war nach der Matura (2010) bei der Fixkraft Futtermittel GmbH in Enns im Produktmanagement und Vertrieb tätig, wodurch ich viel Erfahrung im Schweinebereich sammeln konnte. Im Frühjahr 2016 besichtigte ich gemeinsam mit meiner Frau Doris (HBLA Elmberg, MJ 2012) im Rahmen einer Exkursion der Fa. Schauer aus reinem Interesse einige Tierwohlställe in Deutschland und in der Schweiz. Nach diesem Ausflug war für mich klar, dass so ein Stallsystem durch die hohen Standards der stätig neuen Anforderungen der Konsumenten langfristig entsprechen und eine kleine Betriebsstruktur sichern wird. Nach einer kurzen Planungsphase mussten nur noch meine Eltern, die damaligen Betriebsleiter, überzeugt werden, den Betrieb neu auszurichten. Noch im selben Jahr wurde der Liefervertrag mit der Firma Hütthaler ben, wodurch wir zu den ersten zehn Hofkulturbetrieben zählen. Während der Bauzeit hatte ich laufend Kontakt mit meinem Schwager Norbert Wimmer und Jahrgangskollegen Hannes Lebelhuber, wodurch diese beiden auch auf den Zug in Richtung Tierwohl aufgesprungen sind. Seit Anfang 2020 führen meine Frau und ich den Betrieb. Gemeinsam haben wir einen Sohn, Lukas.

Norbert Wimmer – MBT Wimmer KG, Eberstalzell

Mais, Gerste, Weizen, Sojabohnen auf 28 ha, 600 Mastplätze

Nach meiner schulischen Ausbildung, mit dem Abschluss an der HLBLA St. Florian (MJ 2014), leistete ich den Zivildienst beziehungsweise wurde ich dann von meinen Eltern auf unserem damals geschlossenen Schweinezuchtbetrieb angestellt. Um auf eigenen Beinen zu stehen, stand eine Investition in einen neuen Maststall schon länger im Raum. Erneutes Aufleben hat es gegeben, als das Hütthaler Hofkultur-Projekt von meinem Schwager Stefan Radinger vorgestellt wurde. Trotz anfänglicher Skepsis bezüglich der Mehrkosten beim Bau und des Mehraufwandes durch die Strohhaltung, haben die besseren Haltungsbedingungen der Schweine, auch hinsichtlich der zukünftigen gesetzlichen Rahmenbedingungen (Stichwort – Vollspaltenverbot?) überwogen. Durch die garantierten Preiszuschläge der Firma Hütthaler wurde der Stallneubau im Jahr 2017 auch finanzierbar und somit gebaut. Ich bin jetzt sehr froh, diesen Schritt gewagt zu haben.

Johannes Lebelhuber, Eberstalzell

600 Mastplätze, 20 ha Acker

Ich habe im Jahr 2010 an der HLBLA St. Florian maturiert. Gleich nach dem Präsenzdienst entschloss ich mich, am elterlichen Schweinezuchtbetrieb mitzuhelfen, welchen ich dann 2014 auch übernommen habe. Ursprünglich gab es Pläne, die Schweinezucht zu erweitern. Doch diese Pläne scheiterten durch einen Besuch beim ehemaligen Florianer-Klassenkollegen Stefan Radinger, welcher gerade mitten im Bau seines Tierwohlstalles war. Dadurch bin ich erstmalig auf das damals noch in den Startlöchern stehende Tierwohl-Projekt „Hofkultur“ der Firma Hütthaler aufmerksam geworden. Durch Besichtigungen verschiedenster Tierwohlställe und Gespräche mit den „Hütthaler’s“ nahmen die Pläne immer mehr Gestalt an, bis wir schließlich den Entschluss fassten, einen neuen Tierwohl-Maststall nach den Hofkultur Richtlinien zu errichten und in einen eigenen Betrieb auszugliedern.

Mario Steininger, Prambachkirchen

ca. 35 ha Ackerbau (Gerste, Weizen, Körnermais, Soja), 300 Mastplätze

2016 habe ich an der HLBLA St. Florian maturiert. Seit diesem Jahr bin ich Betriebsführer und 2018 auch bei der Fa. Schauer Agrotronic in der Produktentwicklung tätig. Zu meinen Beweggründen für das Hofkultur-Projekt von Hütthaler: Im Jahre 2016 befassten sich meine Eltern und ich mit dem Vorhaben, einen Schweinemaststall zu bauen. Da wir gegenüber neuen Stall- und Vermarktungssystemen offen waren, sind wir durch Stallbaufirmen und andere Landwirte auf das Projekt Hofkultur aufmerksam geworden. Ende 2016 entschieden wir uns dazu, uns diesem Projekt anzuschließen. Uns war es wichtig, wieder vermehrt die Qualität vor die Quantität zu stellen und zugleich ein hochwertiges und preisgerechtes Produkt zu erzeugen. Der Landwirt hat so die Möglichkeit, dem Konsumenten wieder mehr Einblick in die heimische Tierhaltung zu geben. Im Frühling 2017 konnten wir mit unserem Vorhaben, dem Bau eines Tierwohlstalles für 300 Mastschweine, beginnen. Mitte August wurden die ersten Ferkel eingestallt. Die Ferkel für den Tierwohlstall werden vom elterlichen Schweinezuchtbetrieb bezogen und dadurch entsteht ein reibungsloser Übergang von der Ferkelaufzucht bis hin zur Schweinemast.

Michael Gruber, Desselbrunn

38 ha Acker, 12 ha Wald, 70 Zuchtschweine, 480 Mastplätze

Ich habe 2018 an der HLBLA St. Florian maturiert. Bis zum Oktober arbeitete ich am elterlichen Betrieb mit. Danach absolvierte ich das Bundesheer. Als ich dieses nach sechs Monaten beendet hatte, begann ich bei der Tiefbau- und Transportfirma meines Onkels zu arbeiten. Aufgrund der schlechten Preissituation in der Schweinehaltung in den vergangenen fünf Jahren überlegten wir damals schon oft, ob es sinnvoll wäre, den Betrieb umzustrukturieren. Dabei kam jedoch das Thema Eine biologische Schweinehaltung kam für uns nicht in Frage. Als wir dann 2016 von Florian Hütthaler erfuhren, dass seine Firma ein neues Tierwohllabel am Markt etablieren möchte, wurden wir hellhörig. Natürlich war es keine einfache Entscheidung für uns, da es in Österreich noch wenig praktische Erfahrung im Bereich Tierwohl – verknüpft mit Schweinehaltung – gab und noch keine anderen Landwirte an diesem Projekt teilnahmen. Nach ein wenig Bedenkzeit und einigen Diskussionen beschlossen wir, als erster Betrieb unseren konventionellen Mastschweinestall zu einem Tierwohlstall umzubauen. Die anfangs vorhandene Umstellung konnten wir gut meistern und seither sind wir stolz, ein Teil dieses tollen Projektes zu sein.

Fotos von den Florianer-Partnerbetrieben auf der Homepage von Hütthalers Hofkultur.

Durch Anklicken der Fotos gelangt ihr zu den Betriebs-Informationen auf der Hofkultur-Homepage.

Weitere Fotos von den Betrieben gibt es unter diesem Link

Urlauben am Ziegenhof im Mühlviertel

Text: Josef Sumesberger
Fotos: Familie Koller

In der Ortschaft Eisenhut (Gemeinde Leopoldschlag, Bezirk Freistadt) liegt in unmittelbarer Nähe zur tschechischen Grenze, idyllisch der Hof der Familie Koller vlg. Deml. Seit einem Vierteljahrhundert wird als zweites Standbein, Urlaub am Bauernhof betrieben. Betriebsführer ist Gerald Koller (MJ 2013), der seit 2016 den Hof gemeinsam mit seiner Mutter führt.

Seit 1956 ist der Betrieb im Familienbesitz und wurde 1990 von Geralds Eltern Silvia und Hubert Koller übernommen und ständig ausgebaut. 1994 erfolgte der Einstieg bei Urlaub am Bauernhof mit 3 Ferienwohnungen. Es wurde auch mit einer Jausenstation begonnen, die bis zum Jahr 2000 betrieben wurde. Im Jahr 2005 wurde von der bisherigen Milchvieh- auf Mutterkuhhaltung umgestellt. Seit 2007 ist der Hof der Kollers auch anerkannter Bio-Austria-Betrieb. Vater Hubert (58, Landwirtschaftsmeister) ist Bürgermeister der Gemeinde Leopoldschlag und auch Obmann des Landesverbandes Urlaub am Bauernhof Oberösterreich.

Tierhaltung: Neuer Betriebsführer – neue Ideen
Nachdem der nun 27-jährige Gerald im Jahr 2016 in den Betrieb eingestiegen ist, wurde im Hinblick auf die Ausrichtung als Vollerwerbsbetrieb mit der Umstellung von der Mutterkuhhaltung auf die Haltung von Milchziegen auf Heumilchbasis nach den dafür erforderlichen Um- und Zubauten begonnen. Für die Heumilchproduktion wurde am Hof eine moderne Warmbelüftung mit Dachabsaugung installiert. Damit die Ziegen auch ihren Klettertrieb ausleben können, gibt es einen Steinauslauf mit großen Granitsteinen, der in drei Gruppen untereilt ist. Selbstverständlich steht den Ziegen auch eine großzügige Weide zur Verfügung. Gemolken wird seit 2017 in einem Melk-Karussell. Ziegenmilch und Ziegenfleischprodukte werden seit 2018 in „Ja!Natürlich“-Qualität und seit 2019 auch in „Zurück zum Ursprung“-Qualität produziert. Derzeit werden 108 Milchziegen gehalten. Ziel ist die Aufstockung auf 140 – 160 Stück. Der Gesamtbestand an Ziegen beträgt zurzeit 150 Stück. Der Betrieb ist Mitglied des Ziegen-Zuchtverbandes und hat 2018 eine Leistungs-Plakette für einen Stalldurchschnitt von 1.025 kg bei 3,7% Fett, 3,33% Eiweiß und 72 kg Fett/Eiweiß erhalten. Die Bestandsergänzung erfolgt nur aus eigener Nachzucht. Böcke werden für Versteigerungen aufgezogen. Die Milch wird alle 3 Tage von der Molkerei Stift Schlierbach abgeholt und dort zu Käse, Joghurt und anderen Milchprodukten veredelt. Neben den Ziegen werden noch 2 NorikerPferde, 1 Esel, 1 Pony und ein Minipony gehalten. Diese kommen vor allem für Urlaubsgäste und Kutschenfahrten zum Einsatz.

Standbein „Urlaub am Bauernhof“
Als Urlauberhof hat man sich vor allem auf Familienurlaube spezialisiert. Hauptsächlich kommen Eltern bzw. Großeltern mit Kindern bis 14 Jahren, aber auch viele Pensionisten ohne Kinder. Den Gästen werden umfangreiche Aktivitäten wie z.B. Traktor- und Kutschenfahrten, Ponyreiten, Go-Kart- und Trettraktorfahren, Badeteich, Saunahütte und ein großer Spielplatz geboten. Daneben besteht auch die Möglichkeit zur Mithilfe im Stall und rund um den Hof sowie das Zuschauen beim Ziegenmelken. Die Tatsache, dass annähernd 80 Prozent der Gäste „Stammkunden“ sind, spricht für die Qualität des Angebotes. Es werden vier Ferienwohnungen mit insgesamt 17 Gästebetten angeboten. Der Urlauberhof ist mit 3 Blumen ausgezeichnet. Wie es sich für eine vorbildliche Landwirtschaft gehört – vor allem auch dann, wenn fremde Personen am Betrieb sind – wird großer Wert auf die Sicherheit gelegt. Nicht umsonst wurde der Hof der Familie Koller auch mit der Sicherheitsplakette der Sozialversicherungsanstalt der Bauern ausgezeichnet (was den Verfasser des Berichtes als ehemaliger SVB-Sicherheitsberater besonders freut).

„Die Beziehung zwischen Konsument und Landwirt ist besonders wichtig. Gerade als Gastbetrieb ist es unsere Aufgabe, den Leuten die Landwirtschaft näherzubringen“

Gerald Koller

Tierwohlstall 4.0 – Agrarpreis für Markus Gruber

Text: Josef Sumesberger
Fotos: Josef Sumesberger und Land OÖ.

Mit dem Projekt Tierwohlstall 4.0 konnten Markus Gruber und dessen Eltern den Agrarpreis 2019 in der Kategorie „Produktivität und besondere Produktionsmethoden“ gewinnen.

In der Gemeinde St. Georgen am Walde (Bezirk Perg) liegt in herrlicher Mühlviertler Lage der Betrieb der Familie Gruber. Markus, der die Landwirtschaft gemeinsam mit seinen Eltern (Rosa, 57 und Josef, 58 Jahre) als Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GesbR) betreibt, ist 27 Jahre alt und hat 2011 die Matura an der HLBLA St. Florian abgelegt. Nach dem Grundwehrdienst hat er fünf Jahre bei der Agrowerbung in Linz und dann anschließend ca. 1 ½ Jahre bei der Firma Lely in Enns als Disponent gearbeitet. Seit Juni 2018 ist er mit Begeisterung Landwirt im Vollerwerb.

Der Betrieb

Der Bergbauernbetrieb der Familie Gruber (Zone 3) war schon immer auf Rinderhaltung ausgerichtet. 1996 wurde der erste Laufstall errichtet, für den die Eltern schon damals einen Agrarpreis erhielten. Im Jahr 2013 wurde der erste Melkroboter gebraucht erworben. Seit dieser Zeit ist der Betrieb ständig gewachsen. Als im Jahr 2018 auch der Betrieb einer Tante von Markus dazugekommen ist, hat sich die Familie entschlossen – nach bereits jahrelanger Planungsphase und Inanspruchnahme der Beratung durch die Kammer und das Land OÖ sowie Besichtigung zahlreicher anderer Betriebe – einen neuen Stall für die Milchkühe zu errichten.

Innovativer Stallneubau

Mit den Bauarbeiten für den Laufstall wurde Mitte 2018 begonnen. Am 28. März dieses Jahres konnte der neue Stall dann bezogen werden, der nach eigenen Plänen und mit viel Eigenleistung errichtet wurde. Aufgrund der Hanglage hat man sich entschlossen, den neuen Stall, der südwestlich vom bestehenden Milchviehstall errichtet wurde, platzsparend zu „unterkellern“. Unter dem Stall konnte dadurch eine Maschinenhalle und ein Güllelager mit einer Kapazität von 1.350 m3 geschaffen werden. Der in Holzbauweise unter Verwendung von 165 m3 Kanthölzern errichtete Stall bietet Platz für 75 Fressplätze, 65 Liegeplätze und 100 m2 Tiefstreufläche. Als Einstreu werden die Festanteile separierter Gülle verwendet. Decken und Giebelwände sind isoliert, die Südseite ist offen und mit Windschutznetzen ausgestattet. Der neue Stall ist in 4 Gruppen (frischmelkende, melkende, trockenstehende Kühe, Transitgruppe) unterteilt. Der alte Laufstall wird als Jungviehstall verwendet.

Vollständige Mechanisierung

Der neue Milchviehstall ist zur Gänze automatisiert. Angefangen bei der Futtervorbereitung, über die Fütterung, das Melken, bis hin zur Entmistung ist kaum Handarbeit erforderlich. Ebenso sind Lüftung und Beleuchtung automatisch gesteuert. Falls erforderlich, schaltet sich das Notstromaggregat selbsttätig ein. Ein Großteil der Technik im Stall kommt von der Firma Lely, deren ÖsterreichGeschäftsführer Ing. Andreas Feichtlbauer ebenfalls ein Absolvent unserer Schule (MJ 2003) ist. (Ein Interview mit ihm findet ihr in dieser Ausgabe des „Florianers“). Von dieser Firma sind u.a. eingesetzt: Fütterungssystem, Melkroboter, Entmistungsroboter, Beleuchtung und Klauenpflegestand. Sämtliche Funktionen sind vom Betriebsführer via App auf dem Handy überwach- und steuerbar. Außerdem können über einen Transponder und ein Mikrofon am Halsband der Rinder sämtliche tierspezifische Daten (z.B. auch die Wiederkauaktivität) überwacht werden und geben so Aufschluss für die optimale Versorgung.

Rinderhaltung ist der Betriebsschwerpunkt

Das Einkommen des auf 700 m Seehöhe liegenden Betriebes wird aus der Milchviehhaltung und dem Zuchtviehverkauf erzielt. Derzeit werden am Betrieb 65 Milchkühe und 60 Stk. Jungvieh gehalten. Die Bestandsergänzung erfolgt aus eigener Nachzucht. Die männlichen Kälber werden verkauft. Der Stalldurchschnitt liegt bei 10.000 kg Kuh/Jahr. Die Jahresmilchliefermenge betrug zuletzt ca. 480.000 kg.

Agrarpreis 2019 – Investitionskosten

Wie bereits eingangs angeführt, wurde der Betrieb Gruber für das Projekt „Tierwohlstall 4.0“ mit dem 1. Preis des vom Land OÖ ausgerufenen Agrarpreises in einer der drei Kategorien ausgezeichnet. Eine verdiente Anerkennung für dieses innovative Projekt, bei dem der wahrscheinlich modernste Milchviehstall Österreichs geschaffen werden konnte. Besonders gewürdigt wurde dabei auch die Zusammenarbeit mit regionalen Firmen, wodurch ein Großteil der Wertschöpfung in der Region verblieben ist. Die Kosten für den Stallneubau, bei dem auch 1.200 m3 zusätzlicher Fahrsiloraum geschaffen wurde, gibt Markus mit € 14.000 pro Kuhplatz an, wobei bei konventionellen Stallbauten der Schnitt zwischen € 10.000 und € 13.000 liegen dürfte.

Statement von Markus:

„Einerseits gibt mir die fachliche Ausbildung in St. Florian die perfekte Basis für meine Arbeit am landwirtschaftlichen Betrieb. Andererseits ist die Entwicklung und Schärfung der Persönlichkeit, die ich in St. Florian erlebt habe, eine extrem wichtige Stütze in dem langen Weg vom Plan bis zur Umsetzung eines so umfangreichen Projektes, das mich mein ganzes Leben lang begleiten wird. Natürlich konnte ich auch vom guten Netzwerk der Florianer profitieren- in vielen Situationen habe ich mit AbsolventInnen zu tun.“

Bio-Gemüsehof Voggeneder im Machland

Text: Josef Sumesberger
Fotos: beigestellt

In den fruchtbaren Ebenen des Machlands, nahe der Donau im wunderschönen Mühlviertel – konkret in der Gemeinde Naarn – betreibt ein Absolvent unserer Schule einen innovativen Gemüsebaubetrieb.

Manuel Schickermüller hat im Jahr 2006 an der HLBLA St. Florian maturiert. Nach einigen Jahren in Wien, wo er u.a. die Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik absolviert und Lehrveranstaltungen an der BOKU – überwiegend zum Thema Gemüsebau – besucht hat, hat sich Manuel im Jahr 2015 entschlossen, den elterlichen Betrieb zu übernehmen, in dem schon in vierter Generation Gemüse produziert wird. Ein wichtiges Rüstzeug für seinen Beruf war auch die Ausbildung zum Bodenpraktiker für den Gemüsebau bei BIO AUSTRIA.

Der Betrieb

Der „Schinaglhof“ – so lautet der Hausname – hat ein Ausmaß von 14 ha (davon 2 ha Wald). Als Markenname wurde „Gemüsehof Voggeneder“ – der Familienname des Großvaters – gewählt, da dieser schon einen guten Ruf in der Gegend hatte und den Frischgemüsebau am Hof begründete. Neben den Feldfrüchten Wintergerste und Kartoffel werden auf den restlichen Flächen vor allem Erdbeeren (1,5 ha) und weitere 50 verschiedene Arten von Gemüse angebaut. In Summe umfasst das Angebot des Gemüsehofes mindestens 130 verschiedene Sorten. Insgesamt wird auf 3.000 m2 Gemüse im „geschützten Bereich“ (Folientunnel, unbeheiztes Glashaus) kultiviert. Am Betrieb werden auch Dienstnehmer beschäftigt. Für den Verkauf sind vier Mitarbeiterinnen in Teilzeit sowie im Bereich Produktion vier Saisonarbeitskräfte angestellt. Daneben spielen natürlich die familieneigenen Arbeitskräfte eine wichtige Rolle. Auch der 80-jährige Opa hilft noch fleißig mit.

Ein wichtiger Faktor: Die Vermarktung

Die Vermarktung der Produkte erfolgt einerseits über den Hofladen, der von Montag bis Samstag geöffnet ist. Auf der anderen Seite wird von der Familie Schickermüller das Gemüse auch dienstags und samstags am Wochenmarkt in Perg angeboten. Dafür steht ein Verkaufswagen zur Verfügung, der auf eine Länge von zwölf Metern ausgezogen werden kann. Mehrmals wöchentlich werden selbständige Kaufleute und Märkte (z. B. WinklerMarkt, Südbahnhofmarkt) in Linz mit Produkten des Gemüsehofs Voggeneder beliefert. Manuel Schickermüller vermarktet seine Produkte in einem Umkreis von rund 30 Kilometern. Erdbeeren werden auch für Selbstpflücker angeboten – das Erdbeerland am Gemüsehof Voggeneder ist während der Saison sieben Tage die Woche geöffnet.

Die hauseigene Werbung wird von einem Profi übernommen. Birgit Stockinger – die Verlobte von Manuel – ist derzeit in Bildungskarenz, war aber vorher mehrere Jahre lang Pressereferentin bei LR Hiegelsberger. Eine wichtige Rolle bei der Öffentlichkeitsarbeit spielen natürlich auch die eigene Website und die sozialen Medien (Facebook, Instagram). Auch werden die lokalen Zeitungen regelmäßig mit Aktuellem vom Gemüsehof versorgt, was immer wieder zu Berichten und Reportagen führt. So findet sich in einer Spezial-Ausgabe des Magazins „Falstaff“ im heurigen Jahr ein Artikel über den Betrieb von Manuel.

Biologisch und innovativ

Manuel hat im Jahr 2016 auf biologische Bewirtschaftung umgestellt. Ab der Ernte 2019 sind alle Produkte – ausgenommen sind derzeit noch dieErdbeeren – bio-zertifiziert. Er stellt fest, dass die Nachfrage nach Bio-Gemüse im Wachsen ist, und der Konsument bereit ist, dafür auch mehr zu bezahlen.

Birgit und er unternehmen in den Wintermonaten gerne ausgedehnte Reisen. Eine dieser Reisen nach Südostasien hat ihn auf die Idee gebracht, zuhause Ingwer anzubauen, der ab 2019 auch in das Sortiment aufgenommen wurde. Eine weitere Innovation ist der Anbau von Edamame, einer Art Speisesoja. Auch Süßkartoffel, Schwarzwurzel sowie alte Kartoffelsorten (z.B. Mühlviertler Mehlige oder Linzer Rose) bereichern das breite Sortiment des Gemüsehofs.

Exkursionsbetrieb

Am Gemüsehof sind selbstverständlich auch Exkursionen willkommen, um sich über die Produktion und die dahinterstehende Philosophie des Betriebes zu informieren. Neben klassischen Ausflugsgruppen – von Bäuerinnen und Bauern bis hin zu interessierten Konsumenten – liegt der Schwerpunkt auf Touristen, die durch Donaukreuzfahrten in die Region kommen. So besuchen in letzter Zeit vermehrt Schiffstouristen aus den USA, Kanada, England und Australien den Hof, um sich über die österreichische Produktion von Bio-Gemüse zu informieren. Da der Food-Tourismus in den kommenden Jahren auch in Oberösterreich noch an zusätzlicher Bedeutung gewinnen wird, setzt Schickermüller in seinen Planungen zukünftig auch auf Angebote für Individualtouristen. Generell wird die Wissensvermittlung am Gemüsehof Voggeneder zukünftig eine noch größere Rolle spielen.

Statement von Manuel:

„Die Ausbildung an der HLBLA St. Florian war sowohl in fachlicher als auch persönlichkeitsbildender Sicht ein wichtiger Grundstein für die Betriebsübernahme. Letztlich ist auch das Netzwerk der Florianer ein Baustein für den beruflichen Erfolg.“

Noch mehr Informationen gibt es hier:

» Homepage

» Facebook

» Instagram

BIOHOF STEINMAYR regional.bio.echt

Text: Josef Sumesberger
Fotos: Steinmayr

Ein wunderschön gelegener Gasthof in St.Johann am Wimberg und ein Dreiseithof in der Gemeinde Niederwaldkirchen. Was haben beide gemeinsam? Sehr viel – beide liegen im „Hansbergland“ und beide werden von der Familie Steinmayr erfolgreich geführt. Und der Betriebsführer ist Absolvent der HLBLA St. Florian.

Dipl.Ing. Hannes Steinmayr (Jahrgang 1984) hat im Jahr 2004 an unserer Lehranstalt maturiert und anschließend an der Universität für Bodenkultur Umwelt- und Bioressourcenmanagement studiert und 2012 abgeschlossen. Neben der Landwirtschaft ist Hannes seit 2013 als Lehrer an der Bioschule Schlägl – die übrigens auch von einem Florianer, Johann Gaisberger, geleitet wird – im geringfügigen Ausmaß beschäftigt.

Familie
Hannes ist seit 2017 mit Anneliese – einer studierten Forstwirtin – verheiratet. Die beiden haben zwei Kinder (Josef, 3 Jahre und Simon, 6 Monate). Am Hof leben noch die Eltern von Hannes. Rosemarie hat bis 2014 die Landwirtschaft geführt und ist nun in Pension. Heinrich ist Bereichsleiter beim Sozialnetzwerk Arcus und hilft in der Freizeit auch viel in der Landwirtschaft aus.

Landwirtschaftlicher Betrieb
Der Bauernhof mit dem Hausnamen „Kleinauer“ in der Gemeinde Niederwaldkirchen hat ein Ausmaß von 15 ha Eigengrund. Mit den Pachtflächen werden von Hannes und Anneliese 16 ha landwirtschaftliche Flächen und 3 ha Wald bewirtschaftet. Neben den Dauerwiesen werden noch Wintergetreide und Kleegras – alles als Futtergrundlage für die Tierhaltung – angebaut. Hauptgewicht bei der Tierhaltung liegt bei den Bio-Puten. Es werden jährlich 550 Puten in zwei Umtrieben gemästet. Bei der Rinderhaltung liegt der Schwerpunkt bei der Mast, wobei jährlich 10 Stück am Betrieb geschlachtet und verarbeitet werden. Daneben werden noch 15 Freilandschweine gehalten. Die Landwirtschaft wurde schon durch die Eltern im Jahr 1997 auf biologische Bewirtschaftung umgestellt.

Verarbeitung am Betrieb und Verwertung
Bereits seit 1997 gibt es – vorerst in Gemeinschaft mit anderen Landwirten – einen Schlachthof, der 2017 erweitert und modernisiert wurde. Hier werden alle Tiere geschlachtet und am Betrieb in modernen, bestens ausgestatteten Räumen weiterverarbeitet. Jährlich werden am Hof ca. 10.000 kg Fleisch verarbeitet. Rindfleisch und vor allem die Puten werden an Endkunden verkauft, wobei die Bestellung über einen Online-Shop erfolgt. Hier werden die Abholtermine veröffentlicht und die Produkte können dann am Hof von den Kunden selbst abgeholt werden. In der Kundenkartei des Biohofes sind zur Zeit ca. 1.400 Interessenten gespeichert.
Besonders wichtig erscheint Hannes das Marketing, wobei auch großer Wert auf Facebook gelegt wird. Das Schweinefleisch und Teile des Rind- und Putenfleisches werden in der familieneigenen Gastwirtschaft verkocht und veredelt. Ebenso wie die eigenen Kartoffel, Süßmost, Gärmost und verschiedene Wildkräutersirupe.

Jausenstation Hansberg
Ein wichtiges Standbein für die Familie ist das Gasthaus am ca. 4 km vom Hof entfernten Hansberg, in der Nachbargemeinde St. Johann a. Wimberg. Noch während ihres Studiums haben sich Anneliese und Johannes entschlossen, diesen Betrieb zu pachten und mit voller Gastro-Konzession zu führen. Der Gasthof, der überwiegend kalte, aber auch warme Speisen auf der Karte bietet, hat von 1. Mai bis 26. Oktober jeweils an Donnerstagen, Samstagen sowie Sonn – und Feiertagen geöffnet. Das Lokal ist fast an allen Tagen schon im Vorhinein ausgebucht. Ein besonderer ‚Renner‘ sind die Burger, die – wie fast alle anderen Speisen – überwiegend in Bio-Qualität angeboten werden. An Donnerstagen können die Gäste zwischen acht verschiedenen Burgern wählen. Im Gasthof sind 12 DienstnehmerInnen mit einem Wochenausmaß von 4 – 40 Stunden beschäftigt. Insgesamt können 180 Gäste – davon 90 auf der West-Terrasse mit herrlicher Aussicht auf das Hansberg-Land – in angenehmer Atmosphäre die angebotenen Speisen und Getränke genießen. Was die Familie Steinmayr besonders freut: Im Jahr 2017 wurde die Jausenstation Hansberg zum beliebtesten Bio-Gasthof Österreichs gewählt.

Kooperation
Hannes arbeitet sehr eng mit Farmgoodies, auch in der Gemeinde Niederwaldkirchen gelegen und ebenfalls von einem unserer Absolventen – Günther Rabeder – geführt, zusammen. Günther hat Hannes übrigens zum Besuch der HLBLA St. Florian überredet. Mit Farmgoodies werden auch gemeinsame Exkursionen angeboten, bei denen beide Betriebe besucht werden und der Abschluss in der Jausenstation Hansberg stattfindet.

Die Grundsätze von Anneliese und Hannes lauten für das Gasthaus und die Landwirtschaft:
REGIONAL – BIO – ECHT.

Jede Menge Kürbisse im Mostviertel!

Fotos und Text: Josef Sumesberger

Diese Betriebsreportage ist in zweierlei Hinsicht eine Premiere in unserer Zeitung. Zum Ersten ist eine Absolventin der HLBLA St. Florian die Betriebsführerin und erstmalig haben wir auch über die oberösterreichischen Landesgrenze hinaus geblickt.

In der Ortschaft Heimberg in der Gemeinde Stadt Haag liegt der stattliche Vierkanter der Familie Metz, dessen Betriebsführer Karin und Raimund Metz sind, die bereits vor längerer Zeit ihre Landwirtschaft auf die Produktion und die Verarbeitung von Kürbissen umgestellt haben. Karin, geborene Binder, hat im Jahr 1995 an der HLBLA St. Florian maturiert und war zunächst 4 Jahre zweite Geschäftsführerin des MR Mostviertel West. Nach Absolvierung der (jetzigen) Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik war sie zwei Jahre bei der oö. Wasserschutzberatung beschäftigt, um ab 2002 wieder hautberuflich am elterlichen landwirtschaftlichen Betrieb zu arbeiten.

Familie

Seit 2000 sind Karin und ihr Mann Raimund verheiratet. Sie haben drei Kinder. Der älteste Sohn Jakob besucht dzt. den 2. Jahrgang der HLBLA St. Florian. Lorenz (13) und Anna (10) gehen noch die Pflichtschule.

Der Betrieb

Zur Zeit werden durch Karin und Raimund – sie haben den Betrieb im Jahr 2015 von Karins Eltern übernommen – insgesamt 55 ha Acker (20 ha Eigen- und 35 ha Pachtgrund) und 2 ha Wald bewirtschaftet. Auf den Ackerflächen werden neben der Sonderkultur Kürbis vor allem Getreide, Ackerbohne, Raps, Lein und Hanf angebaut. Seit der Übernahme ist der Betrieb viehlos. Die Eltern haben noch Schweinemast (600 Mastplätze) betrieben. Der Mann von Karin betreibt gewerblich eine Ölmühle und einen Agrarhandel (www.metz-agrar.at). Ein weiteres Standbein ist noch der Lohndrusch mit 2 Mähdreschern. Seit der Ernte 2018 ist die Landwirtschaft anerkannter Bio-Betrieb. Auch bei der Aktion „Schule am Bauernhof“ macht Karin mit, um den Schülern die Landwirtschaft näher zu bringen, was ihr ein besonderes Anliegen ist.

Der Weg zum Kürbis

Nach einer Exkursion im Rahmen der Meisterausbildung an der LFS Ritzlhof im Jahr 1999 mit der Idee zurück, Kürbis anzubauen. Was vorerst als Versuch begann, entwickelte sich zum Lieblingsbetriebszweig von Karin. Heute werden auf 10 ha Speise-, Öl- und Zierkürbisse angebaut. Interessant ist, dass dabei mehr als 150 (!) Kürbissorten zum Einsatz kommen. Die Vermarktung der geernteten Kürbisse und der daraus gewonnen Produkte erfolgt über mehrere Wege. Ein wichtiges Standbein dabei ist der im Jahr 2014 neu errichtete Hofladen, der freitags und samstags geöffnet ist. Weiters werden die Produkte des Kürbishofes noch bei anderen Hofläden, bei Märkten und Messen sowie in den Regional-Regalen von Billa und UNI-Markt angeboten. Auch von der Gastronomie werden die Kürbis-Spezialitäten gerne abgenommen. Während er Kürbis-Saison von August bis Oktober werden Speise- und Zierkürbisse auch an 5 – 8 mobilen Verkaufsständen an verschiedenen Standorten zum Kauf angeboten. Die Produkte des Kürbishofes können auch über den Online-Shop erworben werden.

Vielfalt an Produkten

Durch Weiterverarbeitung der Kürbisse wird eine Vielzahl von interessanten Produkten wie z.B. Kürbiskernöl, Knabberkerne, Kürbiskernnudeln und Schokolade offeriert. Daneben werden auch noch Raps-, Lein- und Hanföl, Fruchtaufstriche, Erdäpfel und Vogelfutter zum Kauf angeboten. Als besonderer Service sind auf der Homepage auch Kürbisrezepte online gestellt. Im heurigen Jahr hat der Sohn Jakob mit dem Anbau von Mini-Wassermelonen ein Projekt gestartet, das sich im heißen Sommer zu einem Verkaufsschlager entwickelt hat. Interessierte Gruppen haben auch die Möglichkeit, sich im Rahmen von Exkursionen ausführlich über die Philosophie und die Produkte des Betriebes von Karin Metz zu informieren. Bei der Öl-Kaiser-Prämierung im Rahmen der Ab-Hof-Messe in Wieselburg 2018 konnten die Familie Metz mit 3 Goldmedaillen für ihre Spitzen-Öle (Kürbiskern-, Raps- und Leinöl) ausgezeichnet werden.

Ehrenamtliches Engagement

Neben Ihrer Tätigkeit am Hof ist Karin noch als stellvertretende Gemeindebäuerin von Haag, im Vorstand des Stadtmarketingvereins und im Elternverein unserer Schule engagiert.

Persönliches Statement von Karin

Um für die vielfältigen Aufgaben gerüstet zu sein, die die Führung eines landwirtschaftlichen Betriebes in der heutigen Zeit mit sich bringt, sind ständige Aus- und Weiterbildung sowie persönliche und betriebliche Weiterentwicklung für mich sehr wichtig. Offen zu sein für Neues und dabei das zu tun, was mir Spaß macht, was mich interessiert, worin ich mich entfalten kann, was meinen Gaben entspricht, – das macht mich glücklich und erfolgreich. Eine gute Partnerschaft und die Unterstützung aus der Familie sind dazu eine ganz wesentliche Basis. Die Jahre an der HLBLA St. Florian waren für mich eine sehr prägende Zeit in meiner Persönlichkeitsentwicklung, in der Gemeinschaft, im breit gefächerten landwirtschaftlichen aber auch allgemeinen Basis-Wissens-Zugewinn. Alles, was ich in St. Florian gelernt habe, war und ist für mich eine solide Basis für jede folgende Weiterbildung, die ich genossen habe, aber auch für mein tägliches Tun. Sehr gerne nutze ich heute noch das Netzwerk und die Kontakte aus dieser Zeit und freue mich, immer wieder Florianer zu treffen. Dass jetzt auch unser Sohn diesen Weg eingeschlagen hat, freut uns natürlich sehr, da wir wissen, dass ihm nach dieser Ausbildung alle Türen offen stehen.

Noch mehr Informationen gibt es hier:

» www.metz-haag.at

Innovativer Hof im Mühlviertler Kernland

Fotos und Text: Josef Sumesberger

In der Ortschaft Pieberschlag in der Gemeinde Windhaag b. Freistadt liegt ein wunderschön renovierter Dreiseithof mit einer sehr ansprechenden Gestaltung der Umgebung und des Hofraumes. In diesem Ambiente wohnt ein innovativer und engagierter Unternehmergeist.

Besitzer des ‚Biberhofes‘ ist Dipl.-HLFL-Ing. Leo Friesenecker gemeinsam mit seiner Gattin Franziska. Leo ist Absolvent der HLBLA St. Florian und hat im Jahr 1990 die Matura abgelegt. Nach einer ca. zweijährigen Tätigkeit bei der Saatbau Linz hat er sich entschlossen den Berufsweg des Lehrers einzuschlagen. Nach Ende der Ausbildung an der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik hat der als Lehrer an der LFS Kirchschlag begonnen, wo er bis 2012 tätig war. In dieser Zeit hat er Teillehren als Tischler und Elektriker absolviert und ein BWLStudium an der Uni in Linz begonnen. Auch nach Ende seiner Tätigkeit als Lehrer ist Leo dem Metier der Erwachsenenbildung treu geblieben und unterrichtet seit ca. drei Jahren am LFI bei Facharbeiter- und Meisterkursen.

Familie

Leo ist seit 2007 mit Franziska, einer gebürtigen Weststeirerin, verheiratet. Sie stammt aus einem Forstbetrieb und war vor der Ehe im EDV-Bereich selbständig tätig. Der gemeinsame Sohn Florian ist acht Jahre alt. Weiters leben noch zwei Töchter am Hof, die Franziska in die Ehe eingebracht hat und die auch eifrig für den Betrieb tätig sind. Petra – der kreative Spross der Familie – hat sämtliche grafische Belange in der Werbung übernommen. Anja, Volksschullehrerin und ausgebildete Imkerin, kümmert sich um die Bienenstöcke des Biberhofs.

Philosophie des Biberhofes

Alle sprechen von Spezialisierung. Am Biberhof wird Vielfalt gelebt. So werden Kreisläufe geschlossen, bodenschonend gearbeitet, EM und Kräuterauszüge eingesetzt, Mischkulturen angebaut und vergessene Kulturen wieder kultiviert. Landbewirtschaftung wie früher, wird mit neuen Innovationen kombiniert.

Leo hat die Landwirtschaft im Jahr 2000 von seinen Eltern übernommen, die – vor allem auf seine Initiative – bereits im Jahr 1995 auf biologische Bewirtschaftung umgestellt haben. Hatte der Betrieb bei der Übernahme 23 ha landw. Flächen bewirtschaftet, so sind es durch Zukäufe und Zupachtungen nun schon 50 ha. Auf den Ackerflächen werden Speise- und Stärkekartoffel, Speisegetreide, Ölfrüchte (Öllein, Leindotter, Hanf und Senf), Kräuter und Erdbeeren kultiviert. Außerdem werden am Betrieb 22 Milchkühe und 10 Weideochsen gehalten.

Schwerpunkt auf Direktvermarktung

Ein Großteil der am Betrieb angebauten Feldfrüchte bzw. Kräuter werden durch die Familie weiterverarbeitet und im Wege der Direktvermarktung an die Kunden gebracht. Einen eher ungewohnten Weg bieten die Frieseneckers bei einem Teil der Speisekartoffeln an. Auf kleineren Flächen (meist Randstreifen) werden die Kartoffeln zum Selbstgraben angeboten. Eine Grabgabel wird beigestellt und die Kunden werfen den Betrag in eine Kassa, der ihnen das Erntegut wert ist. Ebenso werden die auf 0,6 ha angebauten Erdbeeren nur für Selbstpflücker angeboten. Überhaupt wird bei der Direktvermarktung die Selbstbedienung groß geschrieben. Dazu wurde in der Nähe des Anwesens ein Selbstbedienungshofladen eingerichtet, der den Kunden 24 Stunden täglich zur Verfügung steht. Außerdem besteht auch noch die Möglichkeit der Online-Bestellung über die Homepage des Biberhofs.

Umfangreiche Produktpalette

Die Urprodukte werden in erster Linie durch Franziska liebevoll weiterverarbeitet. So umfasst die Angebotspalette u.a. Senf (vier Sorten), Speiseöle (Hanföl, Leinöl und Leindotteröl), Speisegetreide (Dinkel, Emmer, Einkorn, Nackthafer), Getreidereis, Müsli, glutenfreies Mehl, Honig, Schnaps und spezielle Kräuterteemischungen – von der Bäuerin selbst kreiert – und sogar eine Kräuterschokolade. Selbstverständlich alles in bester Bio-Qualität!

Die Ideen für Innovationen gehen nicht aus

Leo und Franziska sind stets am Überlegen, wie sie den landwirtschaftlichen Betrieb noch interessanter gestalten können. So sind für die Zukunft einige Projekte geplant, die sicher abseits des agrarischen Mainstreams liegen:

  • Bienenlufttherapie Die Luft im Bienenstock ist eine der reinsten und gesündesten. Personen die Atemwegserkrankungen oder ähnliches haben, können sich in den Stockkreislauf einklinken und somit wohltuende und angenehm riechende Luft inhalieren.
  • Pflück dir dein Kraut Die Kunden können auf den Feldern bzw. im Teegarten selbst ihrer Kräuter ernten. Vom Betrieb wird die schonende Trocknung der Kräuter angeboten.
  • Agrarcaching Ähnlich dem Geocaching haben die Interessenten die Möglichkeit, über eine App bestimmte Kulturen auf den Feldern der Frieseneckers zu entdecken, Infos zu erfahren und mit Spiel und Spaß neues entdecken.
  • Seminar der Vielfalt Am Hof wird ein Basisseminar mit den Inhalten (Bodenbearbeitung und Pflanzenstärkung, innovative Vermarktung, Kräuterbau, Sonderkulturen und Bioimkerei) angeboten und dann in Spezialseminaren vertieft.

Bei der diesjährigen Aktion ‚Open Bauernhof‘ der Jungbauernschaft konnten sie ca. 500 interessierte Besucher begrüßen und informieren. Weiters wurden bereits drei große Hoffeste (2005 – 2007) abgehalten, die wahre Besuchermaßen nach Pieberschlag gelockt haben. Leo ist der Überzeugung, dass eine Öffnung der Betriebe für Konsumenten und Interessenten ein wichtiger Beitrag für die Zukunft der Landwirtschaft und ein Anreiz ist, regionale Produkte zu kaufen.

Noch mehr Informationen gibt es hier:

» www.biberhof.com

Die Kastenhubers – 2 Generationen, 4 Florianer

Text: Josef Sumesberger
Fotos: beigestellt

Ein stattlicher Vierkanter in Bad Wimsbach-Neydharting – eigentlich fast typisch für diese Gegend im Bezirk Wels-Land. Und dennoch gibt es am Betrieb der Familie Kastenhuber in Bachloh einige Besonderheiten im Hinblick auf landwirtschaftliches Engagement, Kunstsinn und ein Umstand, der die Kastenhubers für die Florianer Absolventenfamilie interessant macht.

Betriebsführer Dipl.-HLFL Ing. Franz Kastenhuber hat im Jahr 1984 die Matura an der HLBLA St.Florian abgelegt – auch das noch keine besondere Auffälligkeit. Was die Familie Kastenhuber jedoch einzigartig in der Geschichte unserer Schule macht, ist die Tatsache, dass in der Zwischenzeit auch alle drei Söhne von Maria und Franz ebenfalls ihre Ausbildung an der HLBLA St. Florian abgeschlossen haben.

Als erster ist Wolfgang in die Fußstapfen des Vaters getreten. Er hat 2012 maturiert. Erfreulich für uns ist auch, dass Wolfgang, der zur Zeit an seiner Masterarbeit schreibt, auch im Vorstand des Absolventenverbandes tätig ist.Im Jahr 2014 hat dann der zweite Sohn Florian die Reifeprüfung erfolgreich abgelegt. Auch er studiert an der Universität für Bodenkultur. 2017 hat dann der jüngste Spross der Familie – Matthias seine Ausbildung an unserer Lehranstalt abgeschlossen. Seine Diplomarbeit, die sich mit dem Thema „Stickstoffdüngungsversuche bei Winterweizen mit dem Ziel einer ertrags-, qualitäts- und umweltorientierten Produktion unter Zuhilfenahme des N-Pilots“ befasste, wurde mit dem 1. Preis ausgezeichnet. Auch Wolfgang und Florian konnten mit ihren Diplomarbeiten ebenfalls Spitzenplätze einfahren. Zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang, dass sich alle Diplomarbeiten der 3 Brüder mit pflanzenbaulichen Themen befasst haben.

Besonderes Engagement für die Landwirtschaft

Vater Franz – der im Jahr 1995 den elterlichen Betrieb übernommen hat – unterrichtet seit 1986 an der LFS – jetzt ABZ – Lambach und gilt in Fachkreisen als sehr engagierter und erfolgreicher Pflanzenbaulehrer. Selbstverständlich, dass sein Betrieb den Schülern des ABZ als Praxisbetrieb zu Verfügung steht. Er hat seine Landwirtschaft auch als Versuchsbetrieb angelegt, an dem in Zusammenarbeit mit der Pflanzenbauabteilung der LWK, der AGES und dem ABZ seit 2003 jährlich Feldtage mit großem Besucherandrang durchgeführt werden. Zahlreiche Fachartikel in Fachzeitschriften zeigen das besondere Engagement von Franz Kastenhuber.

Musik als gemeinsame Leidenschaft

Eine weitere Gemeinsamkeit, die alle Mitglieder der Familie auszeichnet, ist die Liebe zur Musik. Die Eltern leiten bereits seit 1997 gemeinsam den Kirchenchor ihrer Pfarre. Maria ist leidenschaftliche Organistin, Flötistin und Sängerin. Auch die Söhne sind musikalisch in die Fußstapfen des Vaters getreten, haben das Trompetenspiel erlernt und sind mehrfach ausgezeichnete Musiker in verschiedenen Formationen. Alle Männer der KastenhuberFamilie waren bzw. sind (Matthias) Trompeter bei der Militärmusik Oberösterreich. Eine weitere gemeinsame Leidenschaft gilt dem Jagdhorn. So ist Franz nicht nur Hornmeister der Jagdhornbläsergruppe Bad Wimsbach-Neydharting – wo alle drei Söhne mitspielen – sondern auch Landeshornmeister und Komponist zahlreicher Stücke, die u.a. auf den beiden CD’s der Jagdhonrbläser von Bad Wimsbach veröffentlicht wurden. Alle vier Männer spielen außerdem bei der Trachtenmusikkapelle Bad Wimsbach-Neydharting mit, wo sie auch als Trompetenensemble erfolgreich sind.

Statement von Franz

„Die HLBLA ist die optimale Schule zur fachlichen und charakterlichen Bildung für mich und meine Söhne gewesen! Viele fachliche und besonders soziale Kompetenzen wurden und werden vermittelt; die Kontakte zu „Florianern“ und das Netzwerk der „Florianer“ prägt das ganze Leben und Freundschaften zu Kollegen aus dem ganzen Land haben wirklich Bestand. Die Jugendzeit in St.Florian möchte keiner von uns vier „Florianern“ missen und wir stehen zu unserer Schule!“

Noch mehr Informationen gibt es hier:

» www.kastenhuber.com
» www.jagdhorn.com