Betrachtungen von Direktor Dr. Fachberger zum Qualitätsmanagement an der HLBLA St. Florian

Die nun schon mehr als ein Jahr andauernde Pandemie hat vieles in unserem Leben verändert. Auch die Schule(n) und das Lernen sind von dieser die ganze Erde betreffenden Krise massiv beeinträchtigt.

Dass die HLBLA St. Florian trotzdem bisher so gut durch die fordernde Zeit gekommen ist, hat – wie Direktor Dr. Hubert Fachberger zu behaupten wagt – einen wesentlichen Grund: Das Qualitätsdenken an der Schule.

In der Folge berichtet unser Direktor über das Qualitätsmanagement an der HLBLA St. Florian.

Die HLBLA St. Florian gehört zu den großen Vorreitern in Sachen Qualitätsmanagement (QM) in Österreich. Seit den 1980er-Jahren wurden an unserer Schule, in erster Linie initiiert von unserer damaligen Professorin Waltraud Adensam, kontinuierlich Schritte für diese herausragende Stellung unternommen. Wir gehörten zu den ersten mit einem eigenen Gegenstand „Qualitätsmanagement“, zu den ersten, die im schulischen Kontext Jugendlichen den Erwerb von einschlägigen Personenzertifikaten ermöglicht haben, zu den ersten, die eine kontinuierliche Verbesserung der Leistungsprozesse in einem Schulprogramm festgeschrieben und ihre diesbezüglichen Erfahrungen auch mit anderen Schulen geteilt haben.

Viele Jahre später, wird aktuell, aber unbemerkt wegen der alles beherrschenden Pandemie, auf alle österreichischen Schulen ein einheitliches Qualitätsmanagementsystem für Schulen (QMS) ausgerollt, das unser bisheriges System „Qualität in der Berufsbildung (qibb) ablöst, sich von diesem aber lediglich in ein paar nebensächlichen Details unterscheidet:

Jede Schule soll allen Herausforderungen professionell begegnen. Dafür benötigt eine Schule transparente und systematisierte Strukturen des Planens und Entscheidens sowie geeignete Strategien der Steuerung, um Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung voranzutreiben.

Genau das versteht man unter Qualitätsmanagement. Es ist kein Selbstzweck, sondern Ausdruck professioneller Praxis und bedeutet vor allem,

  • sehr genau zu wissen, über welche Voraussetzungen die Schüler/innen verfügen und wie ihre Potenziale individuell weiterentwickelt werden können;
  • die Kooperation unter den Lehrenden zu fördern;
  • auf Basis von Evidenzen schulspezifische Entwicklungsziele zu formulieren und die Zielerreichung regelmäßig zu überprüfen;
  • in aktivem Austausch und enger Zusammenarbeit mit externen Kooperationspartner/inne/n zu stehen.

QMS stellt das Lernen und die Schüler/innen in den Mittelpunkt der Qualitätsarbeit. Die inhaltliche Orientierung für die Umsetzung und Ausgestaltung von QMS ist der neu verordnete Qualitätsrahmen für Schulen (QR). Er bildet die Grundlage für ein gemeinsames Verständnis von Schulqualität.

Der Qualitätsrahmen beschreibt die wesentlichen Merkmale von Schulqualität und bildet die inhaltliche Grundlage für QMS. Er ist mit Jänner 2021 in Kraft getreten und für alle Schulen gemäß Schulorganisationsgesetz verbindlich.

Die Erwartungen an die schulische Bildungs- und Erziehungsarbeit sind vielfältig: Lernende, Lehrende, Schulleiter/innen, Erziehungsberechtigte, außerschulische Partner/innen, Fachleute aus Fachdidaktik und Bildungsforschung, Verwaltung und Politik – sie alle haben Vorstellungen davon, was Schule leisten soll und was unter gutem Unterricht und guter Schule zu verstehen ist.

Der Qualitätsrahmen für Schulen soll auf allen Ebenen des Schulsystems zu einem gemeinsamen Verständnis über wesentliche Merkmale von Schulqualität beitragen und als Orientierung für eine erfolgreiche Schul- und Unterrichtsentwicklung dienen. Er ist eine Grundlage für alle wesentlichen Initiativen und Maßnahmen. Ziel ist, die bestmöglichen Bedingungen für Bildung und Lernen zu schaffen (vgl. www.qms.at).

Pilotprojekt „Genossenschaft macht Schule“

In diesem Sinne hat es uns sehr gefreut, dass wir als eine von nur 4 Schulen in ganz Österreich eingeladen worden sind, am Pilotprojekt „Genossenschaft macht Schule“ zur Implementierung von Schülergenossenschaften teilzunehmen.

Der Start ist geglückt und Peter Föttinger, BEd. (MJ 2013) arbeitet mit interessierten Schülerinnen und Schülern an der Umsetzung. So werden wir in die Lage versetzt, mit Schülerinnen und Schülern den Genossenschaftsgedanken zu vertiefen, neue wirtschaftliche Aktivitäten zu entfalten und einen weiteren wertvollen Beitrag für die Entwicklung des gesamten Österreichischen Schulwesens zu leisten.

Im Jahr 2014 konnten 29 Maturantinnen und Maturanten die Ausbildung zum Qualitätsbeauftragten für Klein und Mittelunternehmen erfolgreich abschließen.
Bericht auf meinbezirk.at

Weiterführende Links zum Thema Qualitätssicherung:

Pilotprojekt „Genossenschaft macht Schule“:

Bericht zur Qualitätssicherung auf Schulhomepage:

Wir bedanken uns bei Direktor Dipl.-Ing. Dr. Hubert Fachberger für diesen interessanten Bericht.